Einträge in Still Life
Kunst der Stille…

The Painter © Vera Mercer

Vera Mercer, die in den 1960er Jahren zur Pariser Künstleravantgarde gehörte, wurde durch ihre Fotografien von Künstlern wie Jean Tinguely, Eva Aeppli, Marcel Duchamp, Niki de Saint-Phalle und Daniel Spoerri bekannt. Neben der Portraitfotografie entwickelte sie eine Faszination für Stillleben, inspiriert von alten Pariser Markthallen. Dieses Interesse an Früchten, Gemüse, Fleisch und Fisch in ihrer frischesten und unverarbeiteten Form prägt ihr künstlerisches Schaffen bis heute.

The Enormes © Vera Mercer

Vera Mercers Œuvre zeichnet sich durch opulente, neobarocke Farbstillleben aus, die klassische Vanitas-Motive neu interpretieren. Ihre Werke sind reich an Farben und Details, oft in mystisches Licht getaucht und kunstvoll arrangiert. Krebse, Fischleiber, Wild und Geflügel kombiniert sie mit Blumen, Kerzen und antiken Accessoires zu einem visuellen Fest, das Lebensfreude und Vergänglichkeit gleichermaßen zelebriert. Die Arbeiten bestechen durch ihre Sinnlichkeit und Ästhetik und schaffen eine einzigartige Atmosphäre, die den Betrachter in eine Welt voller Schönheit und Nachdenklichkeit entführt.

Paris 2023 © Vera Mercer

Ein besonderes Merkmal von Mercers Stillleben ist ihr Gespür für das Theatralische und die Textur. Sie schafft es, in ihren Werken eine Spannung zu erzeugen, die den Betrachter dazu einlädt, genauer hinzuschauen und die Details und Feinheiten jedes Stücks zu erkunden. Diese Werke sind reich an Symbolik und Komplexität, was sie zu mehr als nur ästhetisch ansprechenden Bildern macht; sie sind auch eine Erkundung von Themen wie Vergänglichkeit, Vergnügung und Melancholie.

Bass © Vera Mercer

Ein weiterer Aspekt, der Vera Mercers Arbeit besonders macht, ist ihr Hintergrund in verschiedenen Kulturen und Einflüssen. Nachdem sie in Europa aufgewachsen ist und dann in die USA gezogen ist, kombiniert Mercer in ihrer Kunst europäische und amerikanische Elemente und reflektiert so ihre eigene Lebenserfahrung.

Peaches and Apples © Vera Mercer

Vera Mercer wurde 1936 in Berlin geboren und machte sich in den 1960er Jahren in Paris einen Namen als Fotografin. Sie war tief in Künstlerkreisen verwurzelt und dokumentierte Werk und Leben bedeutender Künstler der Avantgarde. Seit Anfang der 2000er Jahre widmet sie sich wieder verstärkt dem Stillleben, für das sie international bekannt ist. Ihre Werke verbinden klassische Bildmotive mit einer zeitgenössischen Ästhetik, die unverwechselbar und eigenständig ist.

Rubarba leaf © Vera Mercer

Die Ausstellung Kunst der Stille: Porträts und Stillleben von Vera Mercer kann bis 28. Februar 2025 in der Leica Galerie in Salzburg besucht werden.

Matilde Now © Vera Mercer

photoSchweiz 2023 oder die Nadel im Heuhaufen…

Südliches Madagaskar © Reto Albertalli mit UNICEF Schweiz 

"Wenn die Trinkwasserbrunnen ausgetrocknet sind, haben wir keine andere Wahl, als das Salzwasser zu trinken." 

Steigende Temperaturen und mehrere Jahre in Folge unzureichende Niederschläge im Süden Madagaskars haben zu einer der schlimmsten Dürren in der Geschichte des Landes und zu einer wachsenden Ernährungsunsicherheit in den Gemeinden geführt. 1,5 Millionen Menschen hungern in Madagaskar. Es wird erwartet, dass sich die Unterernährung bei Kindern in den kommenden Monaten vervierfachen wird, da sich die Dürre verschlimmert.

Seit gestern Freitag kann die photoSchweiz in der Halle 550 in Zürich-Oerlikon besucht werden. Wie jedes Jahr gibt es jede Menge Bilder auf Tischen ausgelegt und einige an der Wand hängend zu sehen. Nebst den Sonderausstellungen:

  • Black Madonna von Iris Brosch

  • Emil Meerkämpfer - ein Bohème der Fotografie-Historie

  • Directors Choice - eine Zusammenarbeit mit renommierten Fotofestivals der Welt

  • There is somthing about Soulmary - 4 Fotografierende, 4 freie Arbeiten, ein Modell

  • Vade Retros Santanas - eine fotografische Annäherung an Gion Mathias Cavelty

  • Mars photography with AI von Vera Mulyani

  • Die Sicht der Anderen - Im Angesicht des Lebensendes - 11 Hospiz-Patienten dokumentieren eine Woche lang ihren Alltag (in enger Zusammenarbeit mit dem Dachverband Hospize Schweiz)

  • Chöpf - Thomas Biasotto gibt einen Einblick in das Archiv von Emil Grubenmann

  • SOS MEDITERRANEE

  • Fotografie-Text-Synthesen von Jürg Halter

  • Médecins sans Frontières von Christina Simons

  • photoDuell - zwei Fotografinnen, ein Promi, eine Location - und je eine Stunde Zeit

  • Watching the world von Kurt Caviezel

  • This person does not exist von Philipp Wang

sind 179 Arbeiten von 5 Künstlerduos, 56 Fotografinnen und 118 Fotografen aus der ganzen Schweiz (mehrheitlich aus der Deutschschweiz) und dem Ausland (Deutschland, Italien, Spanien) zu sehen.

Frauen auf der Flucht / Libanon © Andrea Camen 

Im Jahr 2022 waren insgesamt über 100 Millionen (Quelle: UNO Flüchtlingshilfswerk, Okt. 2022) Menschen auf der Flucht. Weitaus mehr als ein Viertel davon sind Frauen. Die Flucht ist für Frauen oft gefährlicher und herausfordernder als für Männer. Andrea Camen reiste unter anderem in den Libanon, um einzelne und persönliche Geschichten von Flüchtlingsfrauen bildlich festzuhalten und zu dokumentieren.

Wenige Highlights, einige Altbekannte und viel Landschaftsfotografie und Streetphotography sind zu sehen. Auch an der photoSchweiz zeigt sich der momentane Trend zu Peoplephotography.

© Céline Müller

Susanne Müller 1937 aka Tante Zus, geboren und aufgewachsen in Laupen (Kanton Bern) in einer Hausarztfamilie. Gelernte Laborantin mit Spezialgebiet Blutgruppen, arbeitete in Florida und in Indien/Ceylon (heute Sri Lanka). Leistete Militärdienst bei den Sanitätstruppen. Nach der Pensionierung bekannt für ihre wunderbaren, selbstgestrickten Socken, welche viele Familienmitglieder mit trockenen und warmen Füssen durch ihre Armeezeit brachte. Ihre Lieblingsbeschäftigung ist Bridge spielen.

Wie bei den letzten Besuchen fällt die Art und Weise der Präsentation auf. Die meisten Arbeiten liegen auf den Tischen ohne Rahmen, oft schlecht aufgezogen - man wird den Eindruck nicht los, dass es nur ums Dabeisein geht und nicht um eine tolle Präsentation. Als Besucherin unzähliger Ausstellungen fällt es schwer darüber hinweg zu sehen. Wer weiss, vielleicht wäre das Thema Präsentation und Kuration etwas für eine Masterclass und nicht nur für einen Hinweis wie man seine Arbeiten am besten präsentiert…

Aus Garbage City © Christian Bobst

Garbage City, ein Slumgebiet am Stadtrand von Kairo, Ägypten, ist das Zentrum der Müllsammler, der so genannten Zabbaleen. Der Slum hat eine ganze Wirtschaft entwickelt, die auf Recycling basiert. Er befindet sich in Manshiet Nasser, einem Viertel mit mehr als 260 000 Einwohnern auf einer Fläche von etwa 5 km2, von denen die meisten koptisch-orthodoxe Christen sind. Die Lebensbedingungen hier sind schlecht, oft fehlt es an grundlegender Infrastruktur wie Kanalisation, Strom und Wasser und überall liegt Müll, selbst auf den Dächern. Doch Manshiet Nasser ist auch ein spiritueller Ort. Im Herzen des Slums haben die Kopten eine riesige Höhlenkirche im Inneren des sagenumwobenen Mokattam-Bergs errichtet, der vor 1 000 Jahren durch die Kraft des Glaubens bewegt worden sein soll. Noch heute beweisen die Kopten hier, dass der Glaube Berge versetzen kann - zumindest Berge von Müll.

Hingehen kann sich dennoch lohnen - man trifft viele Bekannt und sieht vielleicht auch den einen oder anderen Promi in der Menge der Besuchenden. Die photoSchweiz dauert noch bis zum 10. Januar 2023.

Aus Guiding Light © Geraldine Haas

Die Bilder offenbaren den Betrachtenden eine plastisch und künstlich wirkende Natur. Sie zeigen eine geschönte Ästhetik, die vorbei an Kitsch und Ironie schrammen soll. In ihrer Arbeit interessiert sie die Spannung zwischen Vertrautem und Fremden, Wunschdenken und Realität, und der Sehnsucht nach Schönheit und deren Vergänglichkeit.

Wer Flohmärkte mag sollte heute Samstag oder morgen Sonntag an den photoFlohmarkt - ein neues, spontanes Format der photoSchweiz.

Ungewisse Reise, Sommer 2022 © Jean-Luc Grossmann 

Grönland ist der Ort, an dem man Eis in all seinen spektakulären Formen sehen kann. Gross, grösser und absolut riesig. Die Eisberge, die aus dem majestätischen Inlandeis herausgearbeitet wurden, bestehen aus dicht gepresstem Schnee, der vor Tausenden von Jahren gefallen ist. Wie schwerfällige Schauspieler in einem ewigen Drama bilden sie die Kulisse für ein nicht alltägliches Erlebnis. Im Winter, eingeschlossen im Packeis, sind sie wie gefrorene Teile im grossen Naturschauspiel, spektakulär und beeindruckend. Im Sommer werden sie zu riesigen schwimmenden Skulpturen, die sich auf eine lange und ungewisse Reise begeben und nur von Wind und Strömung gelenkt werden.

Amazing Moments © Markus Eichenberger

Amazing Moments ist eine Kollektion der schönsten Bilder aus 12 Jahren Schweizer Alpen Fotografie. Die ausgestellten Bilder entstanden in den letzten 2 Jahren an 3 verschiedenen Standorten: Schilthorn, Eggishorn und Stanserhorn. Sie entstanden während des Sonnenunter- und Sonnenaufgangs. Die magische Atmosphäre, welche durch das indirekte Licht entsteht, ist einzigartig und überrascht einem jedes Mal von Neuem.

Invisible Hands © Seerat Singh

Die Arbeit "Invisible Hands" konzentriert sich auf arbeitende Hände, die einen Teil unseres Lebens berühren, für uns aber oft unsichtbar sind. Es sind die Hände, die schaffen, bauen und flicken. Sie sind oft unsichtbar, aber mutig. Sie würfeln jeden Tag um ihre Existenz, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Hände, die geschickt jeden Zentimeter abmessen, um Leben und Farbe in den Stoff zu bringen. Hände, die sich Schweiss und Schlamm aus dem Gesicht wischen, während sie Ziegel und Mörtel schleppen, die unsere Häuser bilden. Hände, die flicken, damit wir wieder in unseren alten Schuhen laufen können. Hände, die mit Geschick Edelmetall zu unbezahlbaren Traditionen und Festen formen. Hände, die den Mut haben, ihre Würde in ihre Handflächen zu legen, wenn sie um Almosen betteln, um sich zu ernähren. Hände, die ihre Kinder in den Schlaf wiegen, weil sie wissen, dass sie am nächsten Tag aufwachen und die Würfel noch einmal rollen müssen, unsichtbar für uns…

Ode an den Fisch…

Aus "Ode an den Fisch" © Natascha Auenhammer

Es ist eine Hommage an die Schönheit der Natur und die Ästhetik des Essens. Der Fisch als Teil des Ozeans wird als ästhetisches Objekt gezeigt - eine neue Sichtweise auf unser "Essen".

Aus "Ode an den Fisch" © Natascha Auenhammer

"Ich möchte den Fisch auf eine neue, persönliche Weise präsentieren. In der Form des Stilllebens, des Stilllebens (stil = unbewegt und leven = Existenz), also in Anlehnung an die europäische Kunsttradition der Darstellung toter oder unbewegter Objekte. Meine Darstellung von Fischen im Glas macht die Fische nun lebendig und konterkariert damit den eigentlichen Begriff des Stilllebens. Jeder hat seinen eigenen Ausdruck, Charakter und seine Persönlichkeit."

Natascha Auenhammer

Aus "Ode an den Fisch" © Natascha Auenhammer

Natascha Auenhammer (*1964) ist in Wien geboren und aufgewachsen. 1982 hat sie die Matura gemacht und danach Jusstudium absolviert. 1987 hat sie mit der Ausbildung als Fotografin begonnen. Sie lebt und arbeitet in Wien. Seit 1990 beschäftigt sie sich mit künstlerischer Fotografie, mit Schwerpunkt Körper und Portrait. Sie ist seit 2012 Mitglied des Künstlerhauses der Gesellschaft bildender Künstlerinnen und Künstler Österreichs und seit 2013 Mitglied der ESHPH, European Society for the History of Photography.

Aus "Ode an den Fisch" © Natascha Auenhammer

Der TOKYO INTERNATIONAL FOTO AWARDS zeichnet talentierte Fotografen aus der ganzen Welt aus und bringt sie mit einer neuen Publikation einem Publikum in den kreativen Kreisen Japans in Kontakt. Der Award steht allen offen und lädt Fotografen aus der ganzen Welt ein, ihre Arbeiten einzureichen.

Aus "Ode an den Fisch" © Natascha Auenhammer

 

Aus "Ode an den Fisch" © Natascha Auenhammer

Aus "Ode an den Fisch" © Natascha Auenhammer

 

Archivgeschichte #2: Claire Anita Aho Brofeldt…

Untitled, Late 50's | © Claire Anita Aho Brofeldt

Claire Anita Aho Brofeldt (1925 – 2015), war eine finnische Fotografin. Sie wurde in Helsinki als Tochter des finnischen Filmregisseurs Heikki Aho[1] (Sohn des finnischen Schriftstellers Juhani Aho[2] und der Künstlerin Venny Soldan-Brofeldt[3]) und der aus Litauen stammende Tänzerin Dinah Selkina geboren.

Time, Mid 1960's | © Claire Anita Aho Brofeldt

Im Alter von 10 Jahren erhielt sie ihre erste Kamera. Sie war in vielerlei Hinsicht eine Pionierin – als Frau, die seit den späten 1940er Jahren als Werbefotografin arbeitete, zu einer Zeit, als kaum eine Frau in diesem Bereich tätig war, in ihrer Verwendung von Farbfotografie und in ihrer einzigartigen fotografischen Mischung aus Stil, Witz und Vitalität.

 

© Claire Anita Aho Brofeldt

Ihre Karriere begann sie in den 1940er Jahren bei der Firma Aho & Soldan, die sich im Besitz ihrer Familie befand. In den 1950er und 1960er Jahren war sie eine frühe Befürworterin der Farbfotografie in Finnland.

 

The woman in the Window, Early 1950's | © Claire Anita Aho Brofeldt

1974 zog Claire Anita Aho Brofeldt nach Schweden, wo sie als Fotografin für mehrere Zeitungen (Hufvudstadsbladet) und für das Nordische Museum arbeitete.

 

Stainless Finland, Mid 1960's | © Claire Anita Aho Brofeldt

Sie war nicht nur Fotografin, sondern auch Filmemacherin. Sie wurde bekannt für Pekka und seine Schule (1961), Laulu meren kaupungista (1950) und Jean Sibelius zu Hause (1961).

 

Penguins, Mid 1950´s | © Claire Anita Aho Brofeldt

Ihre Arbeiten wurden unter anderem in Kiel und London ausgestellt. 2011 fand in Helsinki eine grosse Retrospektive statt.

 

Marimekko II, Mid 1960's | © Claire Anita Aho Brofeldt

Sie starb am 29. November 2015 in Stockholm bei einem Brand in ihrem Haus.

[1] Heikki Taavetti Aho (1895 - 1961) gilt als ein Pionier des finnischen Dokumentarfilms. Aho arbeitete mit seinem Halbbruder Björn Soldan (1902-1953) zusammen und begründete mit seiner Filmproduktionsfirma Aho & Soldan (1925-1961) die finnische Dokumentarfilmtradition. Aho & Soldan wurde 1925 in Helsinki gegründet, um ein visuelles Bild von Finnland als junge Nation zu vermitteln. (Quelle: Wikipedia).

[2] Juhani Aho, eigentlich Juhani Brofeldt (1861 - 1921), war ein finnischer Schriftsteller und Journalist. Juhani Aho stammte aus einem pietistischen Elternhaus, in dem die Lektüre weltlicher Literatur nicht geduldet wurde. Sein Vater Henrik Gustaf Theodor Brofeldt war Propst in Lapinlahti; seine Mutter war Karolina Fredrika Emelie Snellman. Aho studierte von 1880 bis 1884 Geschichte und Literatur in Helsinki. Schon während des Studiums war er freiberuflich für verschiedene finnische Zeitungen tätig. Er war auch der Mitbegründer der Zeitung Päivälehti. Dadurch wurde er u. a. zu einer der wichtigen Persönlichkeiten im Jungen Finnland, eine Gruppe, die in den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts neue Gedanken zu Gesellschaft, Kunst und Moral in Finnland formulierte. (Quelle: Wikipedia)

[3] Venny Soldan-Brofeldt (1863 - 1945) war eine finnlandschwedische Malerin, Illustratorin, Bildhauerin, Fotografin und Designerin. (Quelle: Wikipedia)

Kägi kocht...
Kürbisrisotto aus Kägi kocht, S. 317 | © Lukas Lienhard

Kürbisrisotto aus Kägi kocht, S. 317 | © Lukas Lienhard

Richi ist ein Weltreisender des guten Geschmacks. Ein unermüdlicher Forscher auf dem Gebiet der Aromen. Ich habe grossen Respekt für seine Arbeit und freue mich sehr, dass er jetzt sein Wissen mit uns teilt. 

Tanja Grandits

Damastmesser aus der Messermanufaktur Marco Guldimann aus Kägi kocht, S. 34 | © Lukas Lienhard

Damastmesser aus der Messermanufaktur Marco Guldimann aus Kägi kocht, S. 34 | © Lukas Lienhard

Spätestens ab Seite 23 wird jedem klar, dass "Kägi kocht" nicht irgendein Kochbuch ist, sondern das Kochbuch, das in jeden Haushalt gehört. Eigentlich ist die Must-haves-Liste nicht so lang, aber dennoch wird schnell klar, dass eine 0815-Küche etwas eng werden könnte. Vor der unbehandelten Eisenpfanne habe ich heute immer noch Respekt – bei mir schmeckt alle aus einer solchen Pfanne nach Eisen… Von den Schüsseln aus Edelstahl, der Eismaschine und den Greifzangen aus rostfreiem Stahl und Bambus träume ich immer noch, geschweige denn vom scharfen Damastmesser…

Geräucherte Tomaten aus Kägi kocht, S. 78 | © Lukas Lienhard

Geräucherte Tomaten aus Kägi kocht, S. 78 | © Lukas Lienhard

Richard Kägi erklärt ganz zu Beginn, warum es dieses Buch gibt und wie es zu seinem Namen kam. Wie viele von uns hat Richi bei seiner Mutter, ab und an bestimmt auch bei seiner Grossmutter das Kochen gelernt und vor allem gelernt wie aus einfachen Dingen, einfaches, bodenständiges und hervorragendes Essen entsteht. Er erzählt, dass sich die Geschwister untereinander das Essen vom Teller geklaut haben und seine Schwester den Kampf immer verloren haben…

Pavlova mit Beeren und Passionsfrucht aus Kägi kocht, S. 153 | © Lukas Lienhard

Pavlova mit Beeren und Passionsfrucht aus Kägi kocht, S. 153 | © Lukas Lienhard

Es sind nicht nur die Erklärungen und Rezepte, die "Kägi kocht" ausmacht, es sind auch oder besonders die Bilder von Lukas Lienhard, die das Buch zu etwas Speziellem machen. Richard Kägi schreibt: "Mit Lukas Lienhard, dem Fotografen, habe ich einen Bruder im Geiste gefunden. Er fotografierte für dieses Buch so, wie ich koche: Geradeheraus, simpel, ohne Firlefanz. Und mit derselben Leidenschaft."

Caesar Salad aus Kägi kocht, S. 191 | © Lukas Lienhard

Caesar Salad aus Kägi kocht, S. 191 | © Lukas Lienhard

Bekanntlich isst das Auge mit – und ohne die Bilder von Lukas Lienhard stünde "Kägi kocht" nicht in meinem Regal, d.h. liegt immer wieder auf meinem Tisch, weil ich immer wieder nachlesen muss welche "Must-haves" mir noch fehlen und welche "Nice to haves" ich doch auch gerne haben möchte…

Broccoli mit Guanciale aus Kägi kocht, S. 202 | © Lukas Lienhard

Broccoli mit Guanciale aus Kägi kocht, S. 202 | © Lukas Lienhard

Richard Kägi ist Foodscout und Autor. Er war während beinahe 30 Jahren als Foodscout für Globus rund um den Erdball unterwegs. Heute ist er als Foodscout und Autor selbstständig.

Blutorangen mit Randen und Burrata aus Kägi kocht, S. 214 | © Lukas Lienhard

Blutorangen mit Randen und Burrata aus Kägi kocht, S. 214 | © Lukas Lienhard

Lukas Lienhard: Kochen oder Fotografie - vor dieser Entscheidung stand Lukas Lienhard vor einigen Jahren, als es darum ging, den Beruf des Werbers an den Nagel zu hängen, um etwas Neues zu machen. Er entschied sich für die Fotografie, assistierte Fotografen im In- und Ausland und machte schlussendlich Bilder von dem, was ihn am meisten interessierte. Von Essen, von Köchen, von Bauern, Fischern und Jägern. Seit vielen Jahren arbeitet er für die Gastronomie, Magazine, Zeitungen und die Werbung. Dazu kamen diverse Kochbücher. In Zürich betreibt Lukas Lienhard sein eigenes Studio Neon.

Strozzapereti mit Zucchini und eingelegter Zitrone aus Kägi kocht, S. 217 | © Lukas Lienhard

Strozzapereti mit Zucchini und eingelegter Zitrone aus Kägi kocht, S. 217 | © Lukas Lienhard

Christian Seiler war Redakteur bei "Wiener", "Weltwoche" und "Profil", Chefredakteur des Kulturmagazins "du". Er hat zahlreiche Bücher verfasst, auch über Essen und Reisen. Seit 2005 ist er als Autor, Kolumnist und Verleger selbständig.

Salade niçoise aus Kägi kocht, S. 259 | © Lukas Lienhard

Salade niçoise aus Kägi kocht, S. 259 | © Lukas Lienhard

Der AT Verlag steht für sorgfältig gestaltete und reich bebilderte Bücher in den Bereichen Kochbuch, Heilkunde, Naturerfahrung und Schweiz-Themen. Dabei streben wir stets nach inhaltlicher Qualität und Tiefe, sind auf der Suche nach den besten Autoren und Autorinnen und spüren neue Trends auf. Bei aller inhaltlichen Tiefe sollen Bücher aus dem AT Verlag auch ein haptisch-sinnliches Erlebnis bieten. In einer zunehmend digitalisierten Welt setzt er bewusst einen Kontrapunkt, gestaltet seine Bücher individuell und mit grösster Sorgfalt und verwendet ausgesuchte Materialien. Man soll seine Bücher gerne zur Hand nehmen, in ihnen blättern, an ihnen riechen und die Struktur des Papiers fühlen. Jedes Buch ist ein Unikat und entsteht in enger Zusammenarbeit und im lebendigen Austausch mit seinen Autorinnen und Autoren.

Yuzu-Sakura aus Kägi kocht, S. 317 | © Lukas Lienhard

Yuzu-Sakura aus Kägi kocht, S. 317 | © Lukas Lienhard

"Kägi kocht" (ISBN 978-3-03902-037-9) kann direkt bei der AT Verlag AG oder im Buchhandel bezogen werden.

Your Majesty...
Aus der Serie "Your Majesty" | © Pascale Weber

Aus der Serie "Your Majesty" | © Pascale Weber

Endlich hat er seine Bühne bekommen – der Katzenbaum! Mit "Your Majesty" hat Pascale Weber eine perfekte Plattform für den Katzenbaum, den (hoffentlich) Lieblingsort für unsere Samtpfoten geschaffen.

Aus der Serie "Your Majesty" | © Pascale Weber

Aus der Serie "Your Majesty" | © Pascale Weber

Auf einer Reise durch die Schweiz suchte sie sich die einzigartigsten Exemplare aus. Wohl bemerkt nicht Katzen, sondern ihre Bäume. Neugierig und stolz liessen sich die Vierbeiner auf ihrem vertrauten Baum fotografieren, den Pascale Weber in eine künstliche Umgebung und entsprechendes Licht gestellt hat.

Aus der Serie "Your Majesty" | © Pascale Weber

Aus der Serie "Your Majesty" | © Pascale Weber

Kaum ein Katzenbaum oder eine Behausung sieht wirklich schön aus, trotzdem lassen wir nichts unversucht alles Menschenmögliche zu tun, dass unsere Katze oder unser Kater sich in unserer Nähe wohlfühlt. Insgeheim hoffen wir wohl auch, dass unser alter Bauernschrank nicht als Kratzbaum missbraucht wird oder wir uns gar aus der bediensteten Rolle unserer Majestät lösen können…

Aus der Serie "Your Majesty" | © Pascale Weber

Aus der Serie "Your Majesty" | © Pascale Weber

Schon im Titel der Bildserie von Pascale Weber klingt Ironie, Witz und Charm an: "Your Majesty" ist wahlweise eine echte Respektsformel oder die ironische Bezeichnung für übertriebenen Pomp. In der so benannten Arbeit sehen wir Katzen (oder Kater) auf ihren Lieblingsplätzen: das sind hier geschmacklich oft vollkommen verunglückte Kratzbäume. Erstaunlicherweise verlieren diese durch die explizite Inszenierung der darauf posierenden Feliden – mal hochmütig, mal stolz, mal lässig spielend oder beinahe gelangweilt -, fast schon ihren Schrecken. Zudem wird offenbar, weshalb Katzen beispielsweise in der frühen Hochkultur der Ägypter schon einen wichtigen Platz eingenommen haben: Elegant in der Bewegung, entspannt posierend wie Sphingen, bleiben sie trotz aller Nähe zu Menschen undurchschaubar…

Stephan Schacher

Aus der Serie "Your Majesty" | © Pascale Weber

Aus der Serie "Your Majesty" | © Pascale Weber

Pascale Weber (*1985) ist in Zürich geboren. Sie studierte Fotodesign an der Schule für Gestaltung in Bern und arbeitet seit 2012 als freie Fotografin. Mit ihren ungewöhnlichen Kompositionen hat sie sich vor allem im Still Life Bereich einen Namen gemacht. Sie arbeitet für Kunden wie Fujifilm, Groupe Mutuel, Mikks, Planted Foods und Sensai Cosmetics sowie für Magazine wie Bolero, Fräulein, I love you, Landliebe und NZZ Stil. Ihre Werke wurden mehrfach nominiert, etwa für die GoSee Awards, Berlin, die Spotlight Awards, Barcelona, sowie für den vfg Nachwuchsförderpreis für Fotografie.

Aus der Serie "Your Majesty" | © Pascale Weber

Aus der Serie "Your Majesty" | © Pascale Weber

Der Hatje Cantz Verlag versteht sich als Vermittler von Kunst. Er ist überall dort, wo die Kunst zu Hause ist. Sein Hauptziel ist es für Kunst zu begeistern und Wissen über sie zu verbreiten – egal wann, wo oder wie sie entstanden ist. Für sein Programm wählt er international die überzeugendsten Titel in den Segmenten Kunst, Fotografie und Architektur aus.

Aus der Serie "Your Majesty" | © Pascale Weber

Aus der Serie "Your Majesty" | © Pascale Weber

FOR CATS ONLY (ISBN 978-3-7757-4855-1) kann direkt bei Hatje Cantz oder im Buchhandel bezogen werden. 

Arbeiten aus "Your Majesty" sind in der Gruppenausstellung des 24. vfg Nachwuchspreises vom 16. April – 15. Mai 2021 in der Kammgarn West in Schaffhausen zu sehen.